Einige Menschen haben immer Träume ... und zu denen gehöre ich wohl auch!
Seit ich denken kann, habe ich Träume und Wünsche. Ob als kleines Mädchen von einem eigenen Pferd
oder als junge Frau von meinem Traummann.
Den Traummann habe ich gefunden, ganz jung bin ich leider auch nicht mehr, aber Träume habe ich
immer noch.
Kein Schuhschrank voller Manolo Blahnik oder die zehnte Louis Vuitton Handtasche, nein, mein Traum
war und ist seit vielen, vielen Jahren ein Leben in Südfrankreich mit allem was dazu gehört.
Ich hätte so gerne ein typisches Haus mit leicht verwitterten Fensterläden (ob in weiß oder lieber diesem
herrlichen provenzalischen Grün kann ich noch nicht sagen) und einem riesigen Garten voller alter Oliven- und Feigenbäumen, ein paar Zypressen und ganz vielen Kräutern ...
Ich würde jeden Morgen mit meiner provenzalischen Markttasche zur Boulangerie schlendern, Baguette, Croissants und die "Midi libre" kaufen und anschließend erst einmal mit meinem Schatz im Garten gemütlich frühstücken.
Allein bei dem Gedanken an DAS perfekte Baguette, das es nur in Frankreich gibt, läuft mir das Wasser im
Mund zusammen. Dazu eine gesalzene Butter, eine selbstgemachte Marmelade und eine Bol voller Café au lait ...
Seit ich von unserem letzten Frankreichurlaub diesen Sommer zurück bin, vermisse ich die guten und leckeren Dinge, die es nur in Frankreich gibt. Auf den Bauernmärkten habe ich die besten Renekloden meines Lebens gekauft und der Ziegenkäse ... Und der Honig ...
Das Leben könnte so schön sein ... und angenehm unter der Sonne Südfrankreichs!
Aber ich kann mich nicht beschweren ... immerhin hatte ich letztes Jahr die Chance ein Haus (fast) wie in Südfrankreich zu bauen. Ich habe jetzt auch Fensterläden, aber leider nicht verwittert und in blau und Dachziegel, die auch bei schlechtem deutschem Wetter leuchten.
In meiner Küche steht ein Gasherd, ich koche den ganzen Tag französisch und ich bin sicher, eines Tages wird es fast wie von einer Französin schmecken.
Und mein Traum von einem eigenen Gemüsegarten hat sich endlich auch erfüllt. Er ist noch etwas chaotisch und ich hatte die ersten Monate nur Unkraut und Steine im Beet, aber ich kann mittlerweile jeden Tag etwas ernten. Ob runde Zucchini aus Nizza oder die schöne Dahlie "Café au lait".
Ich habe versucht, alles was es im typischen französischen Küchengarten, dem "Potager" gibt, bei uns im kalten Deutschland anzubauen. Und es klappt ... Wieder hat sich ein Traum erfüllt ...
IHR LIEBEN,
ich habe Euch nicht vergessen, auch wenn ich seit einer Ewigkeit nichts mehr von mir habe hören lassen.
Träume sind wunderbar, aber oft schwer zu verwirklichen, und ich muss sagen, ich war manchmal (fast) am Ende meiner Kräfte. Ich hätte nie gedacht, daß es mir so schwer fallen würde, meinen alten Garten zu verkaufen. Das Haus wurde ja mit dem Garten verkauft, so daß ich eigentlich nichts mitnehmen konnte. Auch Felix und Oskar, meine treuen Nachbarskatzen, musste ich zurück lassen. Ich habe oft geweint, und als mir Nachbarn erzählt haben, daß die neuen Besitzer meine Kletterrosen und riesigen Buchskugeln ausgegraben und weggeschmissen haben ...
Es war keine schöne Zeit für mich. Mein alter Garten war wie ein Kind für mich - und Kinder verkauft man nicht.
Ende diesen Monats wird mein neuer Garten ein Jahr alt und es wird langsam wieder ein Garten. Fast jede freie Minute habe ich Unkraut gejätet, gehackt und gepflanzt. Ich wusste, wenn ich nicht bald wieder einen grünen Garten habe, würde ich krank werden. Oft habe ich an Euch gedacht, und mir gesagt, heute abend schaust Du bei allen Blogfreunden vorbei, aber ich war einfach zu müde und kaputt. Und ich war auch, glaube ich, depressiv. Zu traurig, um schöne Dinge zu sehen und für Euch zu fotografieren.
Vor ein paar Monaten ist meine Schwägerin an Krebs erkrankt. Eine schlimme Zeit ... Und ich bin aufgewacht.
Ich bin dankbar, daß ich wieder einen Garten habe. Und er wächst mir Tag für Tag mehr ans Herz. Und nach langer Zeit mache ich wieder Fotos. Fotos für Euch!
Liebe Freunde, einige von Euch haben mir ganz liebe Zeilen in meiner Abwesenheit geschrieben. Ich war wirklich gerührt! Vielen, vielen Dank liebe France, Flo, Erika, Marie-Paule, Lison, Mo, .... Ihr seid echte Freunde!
Ich hoffe, es geht Euch allen gut! Die nächsten Tage werde ich viel zum Nachholen haben. Ich war ja monatelang nicht mehr bei Euch!
Also, Ihr Lieben, genießt den Herbst und das Leben!
Es drückt Euch,
Eure Geli
Der Gemüsegarten schenkt mir jeden Tag etwas Leckeres zum Essen und für die Insekten Blüten zum Naschen.
Und einen neuen vierbeinigen Freund habe ich auch gefunden. Darf ich vorstellen? Lilli! An einem sonnigen Tag im April stand sie auf einmal vor mir und seitdem schaut sie immer vorbei, sobald ich in den Garten gehe ...
Ein Rotschwänzchen-Pärchen hat dieses Jahr drei Mal bei uns genistet. Noch nie in meinem Leben konnte ich aus nächster Nähe wochenlang Vögel beim Brüten zusehen. Eigentlich wollte ich ein Video für Euch drehen, denn sie waren einfach zu süß und dieses Gezwitscher den ganzen Tag.
Das ist ein kleiner Piepmatz vom zweiten Wurf - ein paar Minuten bevor er fliegen und davon geflogen ist. Ich hoffe sehr, daß noch alle leben und den weiten Weg in den Süden oder nach Afrika überleben. Das Altvogel-Pärchen ist im Moment noch bei uns im Garten. Noch gehen die Temperaturen.
Diese Dahlie wollte ich Euch unbedingt zeigen. Sie ist eine absolute Schönheit und heißt "Cafe au lait". Also perfekt für meinen französischen Garten ....
Ganz links hinten in der Ecke vom Freisitz haben die Vögel genistet und wir darunter immer gegessen. Und noch einmal die schöne Dahlie - auch die Bienen sind ganz verrückt nach dieser Schönheit!
Französische Zucchini und Borlotti-Bohnen - leider noch ziemlich klein, aber ich war zu spät dran mit dem Aussäen ...
Im alten Garten habe ich in zehn Jahren ein Heupferd gesehen - hier in einem Jahr mindestens 10 ...
Eine meiner Lieblings-Kletterrosen habe ich hier wieder gepflanzt und auf der Süd- und Westseite des Hauses ein Kräuterbeet mit französischen Kräutern gepflanzt - damit ich mich wie in Südfrankreich fühle ...
Mein Gemüsegarten vor zwei Tagen im Nebel ... Die Bohnen sind jetzt abgeerntet und dahinter beginnt die Wildnis mit Unkraut, Disteln und Mäusen. Lilli fängt jeden Tag mindestens eine Maus. Ich weiß, das das Natur ist und ich ansonsten wohl kein Gemüse mehr zum Ernten hätte. Aber wenn ich gerade in der Nähe bin, nehme ich Lilli immer die Maus (unverletzt) ab und lasse sie wieder in die Freiheit. Ich kann das Fiepen der armen Mäuschen nicht hören ...
Seit heute blühen die Herbstkrokusse und Lilli geniesst die vielleicht letzten warmen Sonnenstrahlen in diesem Jahr! Auch der Herbst ist schön!